In diesem Bereich werden die Ausarbeitungen von Ortsheimatpfleger Fritz-Lothar Wulf gezeigt:

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Insektensterben auch in Lödingsen?!

Wenn man hier in Lödingsen in den 1980ern im Sommer nachts das Fenster auf machte und Licht an hatte, mußte man damit rechnen, dass haufenweise Insekten einströmten. Ich kann mich daran erinnern, daß manchmal eine Ecke an der Zimmerdecke schwarz war von den Insekten, die vom Licht angezogen wurden. Heute kann man die paar Insekten zählen, die nachts ins Zimmer fliegen. Ist ein Selbsttest, den der leicht nachmachen kann.
Aber auch, was am Tag hier noch an Schmetterlingen rum flattert oder an Grashüpfern rum zirpt ist nur noch ein Bruchteil dessen, was man früher zu sehen oder zu hören bekam.
Gleiches betrifft auch Käfer, Fliegen (nicht, daß ich die vermissen würde - ausgenommen Schweb- und Florfliegen), andere Insekten und Spinnen (für die, die den Unterschied nicht kennen: Insekten haben 6 Beine, Spinnen 8).


Lödingsen und was kriecht denn da?

Bei diesem feuchten Wetter sieht man sie überall kriechen - die Schnecken. Von den vier hier vorkommenden bekannteren Arten, nämlich der Weinbergschnecke** (Helix pomatia), der Garten-Bänderschnecke (Cepaea hortensis) oder Garten-Schnirkelschnecke, der Hain-Bänderschnecke*** (Cepaea nemoralis) und der Roten Wegschnecke* (Arion rufus) oder Großen Wegschnecke fehlt die letztere inzwischen (fast) völlig. Dabei war sie ehemals die vielzähligst hier vorkommende Nacktschnecke und als Schädling an Nutz- und Gartenpflanzen gefürchtet. Was man jetzt sieht ist die Spanische Wegschnecke (Arion vulgaris), die als Neozoon (wissenschaftl. Bezeichnung für eingeschleppte Tierarten) mittlerweile zu einer der häufigsten Schneckenarten in Deutschland geworden ist. *Da die Rote Wegschnecke so selten geworden ist, steht sie in einigen Bundesländern auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Tiere (Status: gefährdet) und darf auf keinen Fall mehr bekämpft werden! **Die Weinbergschnecke ist nach Anlage 1 zur Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt . ***Der offensichtlichste Unterschied zwischen Hain- und Garten-Bänderschnecke ist der, daß sie eine dunkle Gehäusemündung hat.