Das L�dingser Junggesellen-Lied
Vereinsmitglied Kurt Renneberg erz�hlt:
"Die Geschichte beginnt f�r mich in meinen Kindertagen. Am 01. April 1937 zogen meine Eltern aus politischen Gr�nden von der sch�nen Weser nach L�dingsen. Unsere Nachbarn waren zwar �berzeugte Nationalsozialisten, die aber niemanden etwas B�ses angetan h�tten. Ganz im Gegenteil, obwohl sie wussten, warum wir nach dort gekommen waren, halfen sie uns, wo immer sie konnten. Sie waren sehr gute Nachbarn. Daher auch der gute Kontakt. Der Sohn unserer Nachbarn war zwei oder drei Jahre �lter als ich und wurde mein bester Freund. Er hie� wie sein Vater Robert und ist in den letzten Tagen des Krieges noch gefallen. Es macht mich heute noch traurig, wenn ich an ihn denke.
Sein Vater hatte Anfang der 30iger Jahre angefangen, mit Freunden in einem sch�nen Waldst�ck einen Ruheplatz anzulegen. An einer Bergnase buddelten sie grottenartige Terrassen, schichteten aus vorhandenen Kalksteinen Trockenmauern auf und richteten alles sch�n her. Aus grob gezimmerten B�nken und Tischen wurden gem�tliche Oasen der Ruhe. Sonntag vormittags zogen wir hinaus und halfen, alles noch sch�ner zu gestalten. Es war immer etwas zu tun.
Bei der Arbeit sangen wir Heimat- und Wanderlieder, oder h�rten uns lustige Geschichten an, die Herr Rode vortrefflich zu erz�hlen wusste. Nebenbei dichtete er an einem "Gru� an die Heimat" herum. Dieses Gedicht gefiel uns sehr gut, und so nach und nach versuchten wir, es zu singen. Schlie�lich gelang uns das nach der Melodie ..."Wo die Nordseewellen......."; so haben wir es gesungen bis zum Kriegsausbruch 1939.
Dann wurde der "Dichter" �ber Nacht Soldat und verlie� uns. Der Ruheplatz, nach ihm "Rodens-Lust" genannt, verfiel in den langen Kriegs- und Nachkriegsjahren. In den schlimmen Jahren hatten die Menschen andere Sorgen, als an Rodens-Lust und frohe Ausfl�ge zu denken. Das Gedicht oder Lied aber hatte ich aufbewahrt.
Als im Jahre 1956 der Wiederaufbau von Rodens-Lust beschlossen wurde, fiel mir zuf�llig das vergessene Lied in die H�nde. Bei gem�tlichen Zusammenk�nften wurde es in unserer Runde gesungen. So wurde es das Jungesellenlied.
Als wir am 11. August 1957 mit vielen G�sten die hergerichtete Anlage "Rodens -Lust" er�ffneten und einweihten, war auch der erste Erbauer, Robert Rode, dabei. Als die Junggesellen das Lied anstimmten, erkl�rte er unter Tr�nen, das Lied komme ihm so bekannt vor! Im anschlie�enden Gespr�ch versicherte er uns, dass er das Lied v�llig vergessen habe.
Als Dank für die Namensgebung Rodens-Lust -für diese schöne Anlage- wolle er uns das Recht an dem Lied schenken. So ist ein Heimatlied im wahrsten Sinne des Wortes "aus Trümmern entstanden". Ende des Zitats.
Die Lödingser und vor allen Dingen die Junggesellen & Naturfreunde singen dieses Lied heute noch gerne.