Stand: 08.09.17

Lödingsen von Osten gesehen, 25.2.14, HilleWissenswertes:
Lödingsen, mit derzeit (30.06.14) leider nur noch ca. 800 Einwohnern, liegt im Süden des Landes Niedersachsen, dort im Landkreis Göttingen, zwischen den Städten Göttingen und Uslar. Das Dorf ist die drittgrößte der sieben Ortschaften des Flecken Adelebsen (Adelebsen, Barterode, Eberhausen, Erbsen, Güntersen, Lödingsen und Wibbecke) und kann eine verbriefte Geschichte vorweisen, die bis ins Jahr 990 zurückreicht. Das Dorf liegt am Rande des Sollings, ca. 180m über NN. Zur Gemarkung Lödingsen (insg. 8,694km²) gehören ca. 400ha bewirtschaftetes Ackerland und 85ha Wiesenfläche.
Ansicht Lödingsen vom StapelbergPanoramabilder

Der Ort wird von bewaldeten Höhen (297ha) mit den Namen Mühlenberg (H 235m), Lindenberg (H 303m), Ziegenberg (H 240m), Kükenberg (H 245m), Stapelberg (H 252m) und Hopfenberg (H 248m) umrahmt. Sagen und Geschichten ranken sich um einige dieser Hügel. Höchster Berg jedoch ist die Bramburg. Dort wird seit 1870 von der Fa. "Sander&Söhne Basalt" (heute Hermann Wegener GmbH&CoKG) der nördlichste Basalttagebau Deutschlands betrieben und dadurch ist der einst 465m aufragende Berg schon auf ca. 400m abgetragen worden. Manches Unwetter, das früher an Lödingsen und der Bramburg vorbeizog, geht nun über dem Ort nieder. Allerdings ziehen die Wolken auch wesentlich schneller weiter und bleiben nicht mehr im "Talkessel" hängen.

Schwülme an der Hörmker StraßeDie Hohle (Quelle in der "Südwiese", Richtung Wibbecke) und die Schwülme, mit ihrer Quelle in der Bramburg - Nähe "Friwohler Ruine" - Stehberg, sind zwei Bäche, die sich mitten im Ort vereinen. Sie prägen das Bild des Ortskerns seit 'zig Jahren, sorgten aber leider durch sehr oft auftretendes Hochwasser, für viel Unmut bei den Dorfbewohnern. Die schlimmsten Überschwemmungen waren vor Weihnachten 1988, dann 10 Jahre später am 28.10.98 und am 1.11.98, im März 2000, am 29.9.07 und im Nov. 10. Die "Kanalisation" (siehe Foto) von Schwülme und Hohle in den 50er Jahren war nicht das Beste, was man den zwei Bachläufen angetan hatte.Nach dem Ausbau 2011, Hille Auch der sogenannte "Notgraben" (eine Wiesenbe- und -Entwässerung, gebaut um 1800) parallel zur Schwülme ab "Hohlweg" nach Adelebsen hin verlaufend, war bis vor 10 Jahren fast zum Hauptarm der Schwülme geworden und sorgte für Streß mit nassen Wiesen im Sommer. Im Winter gab es dafür dort aber ab und zu Schlittschuhspaß bei Kindern und Erwachsenen. Erst als 2001 mit dem Ausbaggern der Schwülme ab Hohlwegwehr begonnen wurde, ist bei Starkregen dort Besserung eingetreten. Nachdem nun auch alle Schwülme-Anlieger endlich eigenen Grund und Boden zur Verfügung gestellt hatten, konnte der naturnahe und sehr kostenintensive Umbau des Schwülmebettes innerorts 2010 beginnen und Mitte 2011 in drei Abschnitten fertig gestellt werden. Bilder


Wappenstein Lödingsen - Hörmker Straße, Ecke Adelebser StraßeDas Wappen von Lödingsen zeigt im blauen Felde ein volkskundliches Symbol bäuerlicher Prägung. Aus dem mit 6 Herzen belegten goldenen Rad, wächst ein goldener Lebensbaum, auf dem zwei sich zugewandte goldene Singvögel sitzen. Die Farben des Ortes sind Blau-Gelb. Das Bild rechts zeigt das Wappen, hergestellt in Handarbeit von Mitgliedern des J/N e.V., auf Anregung des 1993 verstorbenen Ortsbürgermeisters Günter Hartmann und des damaligen Ortsheimatpflegers Manfred Buhre. Aufgeschraubt auf einem ca. 2t. schweren Basaltbrocken aus dem Bramburger Steinbruch, mitten in einem von Basaltsteinen umrandeteten und von Anliegern gepflegten Beet, in der Einmündung der Hörmker Straße aus Richtung Göttingen kommend.


Rathaus des Flecken Adelebsen nach der Sanierung 09.99Die Gemeindeverwaltung mit eigenem Bauhof, das Feuerwehrzentrum Adelebsen mit div. Löschfahrzeugen, die Heinrich- Christian- Burckhardt- Grundschule mit Kleinturnhalle, die große Sporthalle und das Hallenbad, der Ver- und Entsorgungsverband Adelebsen und einer der größten Solarparks Südniedersachsens sind direkt in Adelebsen zu finden. Landwirtschaft und Viehzucht werden noch im ganzen Flecken betrieben und es gibt auch diverse weitere mittelständische Unternehmen, wie die Volksbank Adlebsen eG, eine Zweigstelle der Sparkasse Göttingen, Sanitärgroßhandel, Elektro- und Computerfirmen, zwei Einkaufsmärkte, Gaststätten und Tankstellen im Flecken Adelebsen, auch das Lohnunternehmen Schmidt (Erbsen) mit großem Maschinenpark für Landwirtschaft und Transport und die Schmidt Land- und Gartentechnik in Eberhausen. Ebenso prakt. Ärzte, Zahnärzte, Tierärzte, eine Apotheke und die Diakonie Adelebsen mit dem Alma-Louisenstift, der Tagespflege und zusätzlichen "betreuten Wohneinheiten". Daneben im "Horst-Pischek-Park" ist im Herbst 2014 ein sehr schöner Seniorenbewegungspark mit modernsten Geräten und mit Ruhebänken entstanden. Fünf Kindertagesstätten mit 2 Kinderkrippen runden das Bild im Flecken ab und die vielen Vereine und Verbände der Orte machen das Dorfleben interessant und attraktiv.
Die Katholische Kirche ist in Adelebsen vertreten, Evangelische Kirchen oder Kapellen im ganzen Flecken. Die Pfarrämter sind in Adelebsen, Barterode und Erbsen ansässig. Von der ehemaligen jüdischen Gemeinde in Adelebsen ist nur der sehr schön restaurierte Friedhof geblieben, nachdem die Judenverfolgung im II. Weltkrieg auch vor Adelebsen nicht halt gemacht hatte.
Auch die große ca. 1200 erbaute und ab 1320 mit einem fünfeckigen und 30m hohen Bergfried erweiterte ehemalige Adelebser Raubritterburg, ist nach Absprache zu besichtigen und war bis 2013 als Schloss Adelebsen Wohnsitz der Familie von Herrn Reichsgraf Wolff-Metternich zur Gracht.
Seit 1910 gibt es Bahnhalt Lödingseneine Bahnstrecke zwischen Göttingen und Bodenfelde mit Halt in Lödingsen. Hauptgrund für den Bau der Strecke war -damals wie heute- der Basaltabbau auf der Bramburg. Auch derzeit läuft noch Güterverkehr auf der Strecke. Die unbeschrankten Bahnübergänge sind im November 2013 nach fast 30 Jahren der Forderung endlich gesichert worden. Der BÜ "Gartenstraße" ist nur noch fußläufig zu nutzen, der BÜ "Auf dem Kampe" wurde mit Halbschranken gesichert (ebenso auch der BÜ im Nachbarort Erbsen). Die Fahrzeit Lödingsen - Göttingen im Personenverkehr beträgt heute ca. 15 Minuten. In Richtung Bodenfelde / Ottbergen 35/65 Minuten. Seit 2000 wurde von der DB Regio schon ein 2 Std.-Taktverkehr angeboten. Seit dem 15. Dezember 2013 wird die Strecke durch die NordWestBahn GmbH betrieben. Diese führte werktags wieder den Stundentakt ein und erweiterte damit das Angebot erheblich. Die Fahrzeit zwischen Bodenfelde und Göttingen beträgt nun rund 50 Minuten. Die Züge fahren in Bodenfelde weiter über die Sollingbahn bis Ottbergen (auch als Oberweserbahn bezeichnet) und haben Anschluss sowohl in Richtung Paderborn als auch in Richtung Höxter– Holzminden– Kreiensen. Die Busanbindungen von Göttingen über Lödingsen nach Uslar und Holzminden sind ebenfalls im Stundentakt verzahnt. Damit ist die Mobilität der Einwohner durch den ÖPNV sehr gut.
Im Ort Lödingsen gibt es folgende Betriebe:
Unsere drei Voll- und drei Teilerwerbslandwirte mit Ackerbau und/oder Viehzucht prägen das Ortsbild. Weiterhin gibt es einen Heizungs- und Sanitärbetrieb, eine Fahrschule, zwei Frisiersalons, eine Landfleischerei (mit zus. Einkaufswaren), eine Gaststätte und Versicherungsagenturen.

Halle - Fassadensanierung, Foto HilleNeben dem Gemeindesportplatz, der vom VfB Lödingsen von 1919 e.V. unterhalten wird, verfügt Lödingsen auch über eine von 1972 bis 1975 in Eigenleistung erbaute Sporthalle von 28x14m Grundfläche für Sport und Großveranstaltungen. Darin integriert wurde damals eine Garage für das damalige LF8 der Freiwilligen Feuerwehr. Im Jahr 1985 wurde ebenfalls in Eigenleistung ein Raum für kleinere Feiern und Vereinsbesprechungen angebaut.
Die Sporthalle ist vom Flecken Adelebsen dann 2005 an den VfB Lödingsen für 15 Jahre vermietet worden und wird von der VLV e.V. als Treuhänder verwaltet. Dadurch konnte die Halle von 07/06 bis 6/07 wieder mit Zuschüssen und durch Fremd- und viel Eigenleistung (8800Std.) saniert werden. Zeitgleich baute die Freiwillige Feuerwehr für das 2. Einsatzfahrzeug noch eine Garage an.

Es gibt den im Jahr 1996 aus dem Spielkreis Lödingsen entstandenen Regenbogenkindergarten, in dem bis 2010 zwei Gruppen mit je 25 Kindern waren, nun allerdings nur noch 40 Kinder täglich bis 17 Uhr betreut werden können, weil 2011 die Räume der zweiten Gruppe in eine sehr schöne Kinderkrippe mit 15 Plätzen umgewandelt wurden.Zugehörig zur KiTa ist ein großer Außenbereich für die Kinder. Ein weiterer Kinderspielplatz ist in der "Gartenstraße" zu finden. Ein gut frequentierter Jugendraum und der Feuerwehrschulungsraum sind in der ehemaligen Dorfschule vor der KiTa untergebracht, es gibt 1 Bolzplatz am Bahnhof, 2 Schutzhütten und gute Wander- bzw. Radfahrwege zu den Nachbarorten Erbsen, Adelebsen und Hettensen.

Danke an Manfred Buhre für Hinweise zum Thema. Infos von mir auch unter Wikipedia.de "Lödingsen"

Sagen und Anekdoten aus und um Lödingsen - Hier geht es weiter!, © 1998-2017, Norbert Hille